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Unser 70minütiges dokumentarisches Theaterstück setzt sich zusammen aus Zeugenberichten und Gerichtsprotokollen der Nachkriegsprozesse, verknüpft mit eigenen Texten, die sich in die Perspektive der Betroffenen der damaligen Zeit hineinzuversetzen versuchen, kontrastiert mit den Dialogen zweier Menschen heute, die sich mit der Frage nach dem Recht auf Leben eines Neugeborenen auseinandersetzen.

Zusätzliche Elemente bestehen aus einer Soundcollage und Videoprojektion.

Seit der Uraufführung bei der Stuttgarter Erinnerungswoche Kindereuthanasie im Juni 2018 stieß das Stück auf nachhaltiges Interesse bei Aufführungen in Aschaffenburg, Berlin, Tübingen, Braunschweig, Heilbronn, Ludwigsburg, Weimar,  sowie den Gedenkstätten in Brandenburg, Potsdam und Grafeneck.

Die Szene ist immer die gleiche. Die, die ich nicht haben will. Weil man sie zugelassen hat. Weil niemand dafür Rechenschaft ablegen musste. Niemand wurde dafür bestraft.

Das eine ist ein erschütterndes Schicksal, bis heute ungesühnt: Der Tod von Gerda Metzger - eines von nahezu 100.000 Opfern der Euthanasie in der Zeit des Nationalsozialismus, hier: im Stuttgarter Kinderkrankenhaus.

Wir erzählen ihre Geschichte und die schockierende Verdrängung und Verharmlosung des Geschehens durch Täter und Justiz bis heute.

 

Das andere ist gängige aktuelle Praxis:

die Möglichkeit, bereits pränatal körperliche und geistige Behinderungen zu diagnostizieren und sich entsprechend zu verhalten.

Ein junges Paar möchte ein Kind und sich darauf vorbereiten, was es erwartet. Ein ethischer Parcours am Rande der Hysterie – darf man heute noch ein Kind in die Welt setzen? Und was ist, wenn das Kind womöglich „kaputt“ ist und nicht den Erwartungen an ein normal gesundes Kind entspricht: kann man sich das zumuten, darf man es der Gesellschaft zumuten?

 

Eine Soundcollage mit Interviews von Betroffenen zeigt, wie aktuell die Frage nach dem lebenswerten Leben, die im Rahmen der Eugenik und der Euthanasie erstmals gestellt wurden, auch heute noch ist.

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